Behandlung von Bluthochdruck oder Bluthochdruck bei Katzen mit  Augen- oder Herzproblemen.

Alles was Sie über die
Hypertension bei Katzen
wissen sollten

Wir alle kennen wahrscheinlich jemanden, der an Bluthochdruck (bzw. Hypertension, um die medizinisch korrekte Bezeichnung zu nutzen) leidet, aber wussten Sie, dass auch unsere Hauskatzen von dieser Erkrankung betroffen sein können?

 

Beim Menschen wird die Hypertension in der Regel als Grunderkrankung betrachtet (die nicht auf eine offensichtlich zugrundeliegende Erkrankung zurückzuführen ist). Dahingegen entwickelt sich Bluthochdruck bei der Mehrzahl der Katzen als Folge von bereits bestehenden Erkrankungen.

Was ist feline Hypertension?

Die Blutzirkulation im Körper ist lebenswichtig, sowohl bei Menschen als auch beim Tier. Das Blut transportiert nicht nur Nährstoffe und Sauerstoff zu den Geweben und Zellen im Körper, sondern es transportiert auch Abfallprodukte aus den Geweben und spielt eine wichtige Rolle in der Regulierung der Körpertemperatur.

Damit das Blut jedes Organ und jeden Winkel des Körpers der Katze erreicht, wird es vom Herz in die Blutgefässe gepumpt. Die Kraft bzw. der Druck, der bei dem Pumpvorgang ausgeübt wird, wird als Blutdruck bezeichnet. Wenn dieser Druck anhaltend erhöht ist (über dem Normwert) spricht man von Bluthochdruck bzw. Hypertension.

Was verursacht Hypertension bei Katzen?

Wird bei Katzen Bluthochdruck diagnostiziert, ist es immer wichtig nach der Grunderkrankung zu suchen. In Einzelfällen kann bei Katzen keine Ursache gefunden werden. In diesem Fall wird der Bluthochdruck als primäre Hypertension bezeichnet.

Die meisten Katzen sind allerdings von sekundärer Hypertension betroffen. Dabei wird der hohe Blutdruck mit einer anderen Grunderkrankung in Verbindung gebracht oder durch diese verursacht. Bei Katzen sind dies meist:

  • Chronische Nierenerkrankung oder
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

In seltenen Fällen können auch andere Krankheiten wie Erkrankungen der Nebennieren (bei denen es zu einer übermäßigen Produktion von Hormonen wie Cortisol, Aldosteron oder Katecholaminen kommen kann) die Ursache sein.

Katze mit Schilddrüse und Niere zur Veranschaulichung von Bluthochdruck
Katze, die älter als 7 Jahre alt sind, haben ein erhöhtes Risiko,  an Bluthochdruck zu erkranken.

Bei welchen Katzen besteht das Risiko für die Entwicklung einer Hypertension?

Ältere Katzen (älter als 7 Jahre) haben ein größeres Risiko eine Hypertension zu entwickeln. Daher empfehlen die meisten Tierärzte die regelmäßige Blutdruckkontrolle bei Tieren ab einem Alter von 7 Jahren.

Katzen mit einer diagnostizierten Grunderkrankung, die Bluthochdruck auslösen könnte, haben ein höheres Risiko und sollten regelmäßig einer Blutdruckmessung unterzogen werden, selbst wenn die Erkrankung gut eingestellt ist.

Was sind die Konsequenzen von Bluthochdruck bei Katzen?

Hypertension ist häufig eine "stille" Erkrankung ohne offensichtliche frühe Symptome. Allerdings schreitet sie häufig fort und führt im Laufe der Zeit zu schweren und auch lebensbedrohlichen Zuständen.

Hypertension kann sehr unterschiedliche Organe im Körper schädigen. Allerdings gibt es vier Hauptorgane, in denen die Schädigungen am häufigsten auftreten (diese werden auch als "Zielorgane" bezeichnet):

  • die Nieren: Bluthochdruck kann zu schweren und irreversiblen Schäden an den Nieren führen. Beim Menschen kann dies zu einer chronischen Nierenerkrankung (CNE) führen oder hierzu beitragen. Dies gilt genauso für Katzen.
  • die Augen: Hypertension kann häufig zu Einblutungen in den Augen führen und/oder zur Netzhautablösung. Plötzlich auftretende Blindheit ist eine der dramatischsten Folgen von Bluthochdruck bei Katzen.
  • das Herz: Die Verdickung der Muskelwand des Herzens ist eine Folge der Hypertension, da das Herz gegen einen höheren Druck in den Blutgefäßen anpumpen muss. Dies kann die Herzfunktion und Leistungsfähigeit beeinflussen.
  • das Gehirn: Bluthochdruck kann zu Schädigungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems führen. Die Anzeichen sind unterschiedlich, können jedoch Verhaltensstörungen, Depressionen oder sogar Krampfanfälle umfassen.

Das Risiko von Schädigungen durch Bluthochdruck hängt von einer Reihe von Faktoren ab, u. a. davon, wie hoch der Blutdruck ist, wie lange der Bluthochdruck schon besteht und auch davon, wie gut die einzelne Katze hohen Blutdruck verträgt. Bluthochdruck ist jedoch eine wichtige Ursache für Krankheiten und spielt eine große Rolle hinsichtlich der Lebensqualität bei älteren Katzen.

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Wie kann Hypertension erkannt werden?

Leider kann Bluthochdruck lange Zeit unbemerkt bleiben, und die Anzeichen können sich erst zeigen, wenn die Organe bereits stark geschädigt sind und die Katze an Lebensqualität verloren hat. Daher wird Hypertension häufig als "stiller Killer" bezeichnet.

Viele Katzenbesitzer realisieren solange nicht, dass ihre Katze ein gesundheitliches Problem hat, bis die Katze plötzlich erblindet, neurologische Probleme oder andere Symptome zeigt, die im Zusammenhang mit einer anderen Grunderkrankung stehen. Aufmerksames Beobachten und Erkennen von frühen Krankheitssymptomen (einschließlich jeglicher Veränderungen des Fressverhaltens, des Trinkverhaltens sowie des Körpergewichts) ermöglicht gegenenfalls eine frühere Diagnose der Hypertension und den zugrundeliegenden Erkrankungen.

Der Tierarzt misst mit einem Manometer den Blutdruck der Katze

Wie wird Bluthochdruck bei Katzen diagnostiziert?

Hypertension kann durch eine Blutdruckmessung bei Ihrer Katze diagnostiziert werden. Idealerweise sollte die Hypertension so früh wie möglich diagnostiziert werden, so dass durch eine Behandlung Schäden an gefährdeten Organen vermieden werden können. Dies wird am besten durch regelmäßige (jährlich oder halbjährlich) Blutdruckmessungen bei älteren Katzen (älter als 7 Jahre) erreicht.

Sollte Ihre Katze in der Tierarztpraxis gestresst oder ängstlich sein, kann dies zu einem kurzzeitigen Anstieg des Blutdrucks führen. Dies wird als "Weißkitteleffekt" bezeichnet. Den kennen wir Menschen auch. Tierärzte verfügen über eine Reihe von Strategien, um die Auswirkungen von Stress und anderen möglichen Beeinträchtigungen der Blutdruckmessungen zu minimieren, wozu häufig auch die Messung des Blutdrucks bei mehreren Gelegenheiten gehört.

Wie wird Blutdruck gemessen?

Der Blutdruck Ihrer Katze wird von Ihrem Tierarzt genauso gemessen wie Ihr Arzt Ihren Blutdruck misst! Der Tierarzt legt eine aufpumpbare Manschette um das Bein oder den Schwanz Ihrer Katze und verwendet dazu ein sensitives Gerät, um den Blutfluß zu bestimmen. Durch das Aufpumpen der Manschette und der Bestimmung des Blutflusses, wenn der Druck aus der Manschette abgelassen wird, kann Ihr Tierarzt den Blutdruck bestimmen. Genau wie in der Humanmedizin steht dem Tierarzt eine Auswahl verschiedener Geräte für diese Untersuchung zur Verfügung.

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Wie wird Hypertension behandelt?

Wie beim Menschen wird die Hypertension bei Katzen in der Regel mit einer täglichen Medikamentengabe behandelt, um den Blutdruck zu senken (mit sogenannten "antihypertensiven" Medikamenten). Hierdurch kann der Blutdruck kontrolliert werden, und die Medikamente verhindern oder vermindern Schäden, die durch Bluthochdruck verursacht werden.

Die Behandlungsempfehlungen sind jedoch von Katze zu Katze unterschiedlich, je nachdem, welche Ursache der Hypertonie zugrunde liegt, wie hoch der Blutdruck der Katze ist, und, ob bereits Organschäden aufgetreten sind.

Die Diagnose und Behandlung von Grunderkrankungen ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Bei einer kleinen Anzahl von Katzen kann der Bluthochdruck dadurch möglicherweise behoben werden, so dass die antihypertensive Therapie schließlich abgesetzt werden kann.

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